Mittwoch, 3. März 2010Weltgebetstag 2010
Am kommenden Freitag ist Weltgebetstag. Nicht ganz allgemein, aber Weltgebetstag der Frauen. An jedem ersten Freitag im März wird international dazu aufgerufen, zu beten - und, natürlich, vor allem zu spenden. Denn Gott kann (sich) schließlich - ungeachtet seiner Allmächtigkeit - nicht (um) alles (kümmern). Daher werden Kollektengelder benötigt, die dazu verwendet werden sollen, zu helfen, so heißt es. Religiöse Propaganda zu verbreiten, heißt das im Klartext.
antitheismus.de - die Seite gegen religiösen Wahn - ruft daher auch in diesem Jahr dazu auf, zu beten. Und zwar immer dann, wenn ein Gläubiger um etwas bittet. "Kann ich das Salz haben?" - "Oh Herr, beschere diesem Deinem Anhänger Natriumchlorid im Übermaß. Amen." - "Wo geht's zum Bahnhof?" - "Vater im Himmel, weise diesem guten Menschen den rechten Weg. Amen." (Selbstverständlich, aber für Gläubige muß das wohl explizit erwähnt werden, nicht in echten Notsituationen: einem Ertrinkenden werfen wir den Rettungsring zu, statt für seine Rettung zu beten.) Vielleicht sollten wir auch um eine etwas kritischere Berichterstattung in den Medien zum Weltgebetstag beten, eine, die nicht die Kirchenpropaganda nachbetet - wobei vorauszusehen ist, daß auch dieses Gebet nicht erfüllt wird. So wie auch unser letztjähriger Aufruf, dafür zu beten, daß die Gläubigen weltweit endlich zur Vernunft kommen und Atheisten werden, unerhört blieb. Interessant wäre es wohl auch, in einer katholischen Kirche den Gebetsteppich auszurollen, sich mit Weihwasser rituell zu waschen (aufgrund der üblichen bakteriellen Belastung des Weihwassers nur bei intaktem Immunsystem zu empfehlen, andernfalls könnte ein Gesundbeter benötigt werden) und die passende religiöse Gymnastik zu turnen; in einer Synagoge eine Gebetsmühle, einem Königreichssaal einen Rosenkranz zu drehen. Das könnte allerdings nach §167 StGB (Störung der Religionsausübung) strafbar sein. Immerhin wäre damit jedoch die Beterei der Konkurrenzsekten als "in grober Weise stör[end]" oder gar "beschimpfende[r] Unfug" eingeordnet - was ein nicht zu verachtendes Ergebnis wäre. Vielleicht, nur vielleicht, begreift dann der eine oder andere: Hände, die zum Gebet gefaltet sind, helfen nicht. Freitag, 5. Februar 2010Darwintag 12. Februar 2010
(Pressemitteilung 5. Februar 2010)
Am 12. Februar ist Darwin-Tag (anläßlich des Geburtstags des Begründers der Evolutionstheorie, Charles Darwin). Wie in jedem Jahr ruft antitheismus.de daher dazu auf, gerade zu dieser Gelegenheit vermehrt Darwin-Fische zu verbreiten. Darwin-Fische sind eine Reaktion auf die nahezu allgegenwärtige christliche Bildpropaganda, die neben Splatterskulpturen ("Kruzifixen") überwiegend als Ichtys-Symbol, als stilisierter Fisch (oft mit der Inschrift "Jesus") vor allem als Autoaufkleber zu finden ist. Der Darwin-Fisch dagegen ist evolviert, weiterentwickelt: er verfügt in den meisten Varianten über Beine oder über eine Denkblase, die dem Glauben diametral gegenüberstehende Denkfähigkeit repräsentiert. Immer mehr Menschen, denen nicht jegliche Bildung verwehrt wurde, ist klar: wir sind keineswegs durch einen Schöpfungsakt eines Demiurgen, eines mit magischen Kräften ausgestatteten (jedoch offenbar selbst oft keines Schöpfers bedürfenden) Handwerkers wie Jahwe, Allah, Brahman, Rangi und Papan, Ahura Mazda oder auch des Osterhasen oder des fliegenden Spaghettimonsters entstanden (schon deshalb, weil diese alle gleichermaßen ihrerseites Geschöpfe menschlicher Phantasie sind), sondern haben uns durch Evolution entwickelt. Das Bewußtsein dafür, dass Menschen und Affen gemeinsame Vorfahren haben (populär fälschlich als "der Mensch stammt vom Affen ab" verkürzt), wächst: laut einer demoskopischen Umfrage vertraten 2009 fast zwei Drittel (63%) aller Deutschen diese Ansicht, was einen kontinuierlichen Anstieg der Vernunft seit 1970 (38%) bedeutet. Beängstigenderweise bestritt auch im 21. Jahrhundert jedoch immer noch jeder fünfte Deutsche eine Verwandtschaft zwischen Menschen und Affen, jeder dritte Katholik (32%) und jeder fünfte Protestant (21%) vertraten die kreationistische Auffassung: "Der Mensch wurde von Gott geschaffen, wie es in der Bibel steht." und ordnete sich somit geistig dem finsteren Mittelalter zu (das das Attribut "finster" immerhin der damals noch viel stärkeren Hegomie der Kirche verdankt). Darüberhinaus leugnen noch fast alle Speziesisten, was mittlerweile in jedem seriösen Werk der Biologie zum Thema nachzulesen ist: Menschen sind Affen, Menschenaffen wie Bonobos, Schimpansen, Gorillas und Orang Utans; Menschen und andere Affen haben gemeinsame Vorfahren. Ist das ein Wunder, in einer Gesellschaft, in der die Bundesministerin für "Forschung und Bildung[sic!]", Annette Schavan (CDU) zugleich Honorarprofessorin für Katholische Theologie[sic!] an der Freien[sic!] Universität Berlin ist, Vizepräsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken etc. war? Einer Gesellschaft, in der einer der mächtigsten Männer der Welt, Führer der katholischen Christenheit, der amtierende Papst Joseph Ratzinger alias Benedikt XVI. im vergangenen Jahr beklagte, dass "im öffentlichen Leben sich das Vertrauen in den wissenschaftlichen und den wirtschaftlichen Fortschritt behauptet" habe und der 1990 den Inquisitionsprozess gegen Galileo Galilei als "gerecht" und "vernünftig" bezeichnete? Einen Prozess, weil dieser das kopernikanische Weltbild vertrat, nach dem die Erde sich - kaum zu glauben für geo- und anthropozentrische Theisten - um die Sonne dreht, was natürlich dem biblisch festgehaltenen Glaubenssystem von einer unbeweglichen Erde widerspricht (vgl. 1 Chr 16:30 (VUL), "terra ipse enim fundavit orbem inmobilem", auch wenn neuere "Übersetzungen" das zu vertuschen versuchen), einer Weltsicht, die Jahrtausende zuvor zusammen mit den Grundlagen des christlichen Gottesbildes ungebildete Wüstennomanden halluziniert hatten. Es gilt also, Zeichen zu setzen gegen diese Hindernisse auf dem Weg in eine von (wirklicher) Wissenschaft und Vernunft geprägten Gesellschaft, Zeichen, die auch in diesem Jahr wieder auf antitheismus.de dokumentiert werden sollen: eben beispielsweise Darwin-Fische. [3918 Anschläge. Bei redaktioneller Verwendung wird ein Belegexemplar oder Hinweis erbeten. Fotos können in hoher Auflösung kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Diese Pressemitteilung ist zu finden unter http://antitheismus.de/archives/185-Darwintag-12.-Februar-2010.html .] Donnerstag, 24. Dezember 2009Alle Jahre wieder und wieder
Auch in diesem Jahr strotzen (nicht nur, aber auch) die "amtlichen Bekanntmachungen" von Lokalblättchen vor religiöser Propaganda anläßlich des fiktiven Christenführergeburtstags. Wieder sind ganze (Titel-)Seiten der angeblich frohen Botschaft gewidmet (ohne einen Hauch der Erwähnung der brutalen Realität, wenn schon nicht bezüglich der Wahnvorstellungen, so doch wenigstens der historischen und gegenwärtigen Gemetzel).
So druckt etwa der "Gelnhäuser Bote" die Botschaft des Fuldaer Bischofs Heinz Josef Algermissen über seine angeblich gestaltwandelnde Gottheit ab, die wir schon seit Jahren kennen - ergänzt allerdings um ein Pamphlet seines Kollegen von der Konkurrenzsekte, Prof. Dr. Martin Hein, der lügt: Gott wird Mensch. Er wendet sich in Jesus der Welt und der Menschheit auf neue Weise zu: Liebe und Frieden sind seine Zeichen.Auch wenn er (wohl unfreiwillig) eingesteht, daß die "alte Weise" seines (Kriegs-)Gottes Jahwe eine blutige ist, so ist diese angeblich neue Weise - ihren eigenen Propagandaschriften, den sogenannten "Bibeln" zufolge - ebenfalls geprägt von Haß und Gewalt, einem "Jesus", der dazu aufruft, zum Schwert zu greifen. Dem Säugling in den Kitschkrippen sieht man das erstaunlicherweise überhaupt nicht an. Freitag, 20. November 2009Evolutionstag 2009
Gegen Speziesismus und Kreationismus
(Pressemitteilung 20. November 2009) Am 24. November jeden Jahres, dem Tag der Erstveröffentlichung von Charles Darwins The Origin of Species (dt. "Die Entstehung der Arten"), ist "Evolutionstag". In diesem Jahr ist es ein ganz besonderer: 2009 ist das Darwinjahr, in dem sich der Geburtstag des Begründers der Evolutionstheorie zum 200. Mal jährt, und darüberhinaus erschien The Origin of Species vor genau 150 Jahren, am 24. November 1859. Die Tatsache der Evolution kratzt natürlich an der religiösen Lehre der Gottesebenbildlichkeit ("Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau." 1. Mose 1,26f. LUT). Sie nagt zugleich am allgegenwärtigen Speziesismus (der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Art, analog zu Rassismus oder Sexismus). Vor allem aber widerspricht sie dem Kreationismus, der Wahnvorstellung, daß das Leben im Universum durch magisches Eingreifen einer Schöpfergottheit entstanden sei, die derzeit in den abrahamitischen Varianten (wie im 1. Buch Mose beschrieben) eine Renaissance erlebt. Fakt ist: Menschen sind "nackte Affen" (Desmond Morris), Trockennasenaffen, Säugetiere, Wirbeltiere. Tiere wie andere auch. "Der Mensch ist das religiöse Tier. Er ist das einzige religiöse Tier. Er ist das einzige Tier, das die Wahre Religion hat - mehrere davon. Er ist das einzige Tier, das seinen Nächsten liebt wie sich selbst und ihm die Kehle durchschneidet, wenn seine Theologie ihm nicht recht ist. [...] Die höheren Tiere haben keine Religion." (Mark Twain) "Der Mensch ist ein wunderliches Tier." (August Strindberg) "... ein bösartiges Tier." (Joseph Conrad) "... das einzige Tier, das erröten kann - oder sollte." (Mark Twain) "... das Tier, das Kaugummi kaut." (Durs Grünbein) Trotz aller Bemühungen von Theisten und Speziesisten gibt es jedoch kein ethisch relevantes Merkmal, das alle Menschen von allen anderen Tieren unterscheidet. Es ist an der Zeit, sich nicht nur von der Religion, sondern von allen aberwitzigen Vorstellungen (auch dem Speziesismus) loszusagen. Auch wenn das manchem "Herrentier" nicht gefallen mag. * [2384 Anschläge. Bei redaktioneller Verwendung wird ein Belegexemplar oder Hinweis erbeten. Fotos können in hoher Auflösung kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Diese Pressemitteilung ist zu finden unter http://antitheismus.de/archives/183-Evolutionstag-2009.html .]Kontakt: http://antitheismus.de, c/o Achim Stößer, Berliner Str. 34, D-63619 Bad Orb, Tel. +49 6052 309788, mail@antitheismus.de Samstag, 13. Juni 2009Nietzsche und ReligionMenschliches, Allzumenschliches I (Band 2) Zitiert nach: Friedrich Nietzsche: Sämtliche Werke. Kritische Studienausgabe in 15 Bänden, hrsg. Von Giorgio Colli und Mazzino Montinari, Neuausgabe 1999, Deutscher Taschenbuchverlag, München 1967-77 und 1988 (2., durchgesehene Auflage) [mp] Freitag, 15. Mai 2009MusterSonntag, 19. April 2009Gott ist nicht allmächtig
Während bisher allenfalls ein paar Theologen Gottes Allmacht zur Lösung des Theodizeeproblems unter den Tisch fallen ließen, strahlt uns derzeit ein frappierender Slogan, der einer Benediktiner-Nonne in den Mund gelegt wird, von Plakatwänden entgegen:
Gott kann nicht allesTheologische Spitzfindigkeiten, die wegerklären sollen, weshalb ihr eigentlich allmächter und zugleich guter Gott beispielsweise auch unschuldige Kinder sterben läßt, obwohl er sie retten könnte (Todesstrafebefürworter finden ja immerhin nichts dabei, wenn ihr Gott Menschen wegen irgendwelcher kleinen Vergehen hinrichtet) bleiben von der Masse der Gläubigen weitgehend unbeachtet. Da sie - verständlicher Egoismus - lieber einen guten Gott hätten, - entgegen ihrem eigenen Bild, das ihn in ihrer "Heiligen Schrift" als blutdürstiges Monstrum darstellt, das an Brutalität und Perversion nicht zu übertreffen ist - wird die Omnipotenz eben zumindest ein wenig eingeschränkt (und damit hinfällig). Zunächst wird Gott die Fähigkeit abgesprochen, Widersprüchliches zu tun (einen Stein zu schaffen, der so schwer ist, daß er ihn nicht heben kann), dann kann er aufgrund seiner Allgüte nichts Böses tun (was jede Bibel lügen straft), er muß die Willensfreiheit erhalten (offenbar auch die von fallenden Ziegelsteinen, die Säuglinge erschlagen), darf eventuell nichteinmal Naturgesetze brechen - bis er schließlich einen Grad der Allmächtigkeit erreicht, die darin besteht, daß er eben gerade Mal das tun kann, wozu er imstande ist, sprich: die Definition der Allmächtigkeit wird so weit verbogen, daß zwar dieser Gott, aber zugleich auch jeder Mensch allmächtig ist. Doch diese eher philosophischen Überlegungen sind nun allesamt hinfällig, denn das bischöfliche Hilfswerk Misereor e. V. (lat. misereor: "Ich habe Erbarmen") gesteht nun für alle sichtbar ein: Gott ist nicht allmächtig, "Gott kann nicht alles". Damit ist der Christengott auch außerhalb theologischer Seminare, in der breiten Öffentlichkeit, auf den Status irgendwelcher schwächlicher germanischer, ägyptischer, römischer oder griechischer Götter gesunken. Noch nicht das Wahre, aber zumindest ein Schritt in die richtige Richtung. Denn anderfalls müßten sie eingestehen: Die einzige Entschuldigung Gottes ist, daß er nicht existiert.Und vielleicht wird in einigen Jahren Misereor mit Plakaten um Spenden betteln, auf denen es heißt: Gott kann nicht existieren,...Natürlich - dies muß noch gesagt werden - ist es nicht der eigentliche Zweck, dieser (und anderer) christlicher Spendenkampagnen, das Theodizeeproblem zu übertünchen. Vielmehr handelt es sich um eine moderne Form des Ablaßhandels, die dazu dient, das angekratzte Image der größten Verbrecherorganisation der Geschichte aufzupolieren und unter den Bedürftigen zu missionieren. Und daher wäre ein solches Maß an unchristlicher Ehrlichkeit wohl doch zu viel verlangt. Dienstag, 14. April 2009Mixamatose
Christliche Hetze gegen Atheisten
Pressemitteilung 14. April 2009 Bischof Mixa hat recht: Eine Gesellschaft ohne Glauben an Götter ist die Hölle auf Erden. Denn den Himmel bevölkern massenmordende Kreuzfahrer, katholische wie protestantische nordirische Bombenwerfer sowie moslemische Selbstmordattentäter nebst jeweils 72 Jungfrauen (wobei die Islamisten wohl konsterniert sein werden, wenn sie erfahren, daß es sich bei den Jungfrauen selbstredend um christliche Nonnen handelt - woher sollten solche Unmengen an Jungfrauen auch sonst kommen?). Kindervergewaltigende katholische Priester (ein wenig beichten genügt). Ronald Reagan und George Bush. Die Lourdespilgerin, die kürzlich auf Geheiß von Mixas Gott ihre Mutter mit der Axt erschlug. Und natürlich der Katholik Adolf Hitler (der nie aus der Kirche austrat, geschweige denn exkommuniziert wurde - weshalb Papst Benedikt ihn, anders als andere Nazis, nicht in den Schoß der Mutter Kirche zurückholen kann oder muß). Bemerkenswert, daß Mixa erneut ausgerechnet (in den Fußstapfen von Martin Hohmann) verlogen das Naziregime als gottlos bezeichnet, Hitler Atheismus unterstellt. Adolf Hitler, der das Führerprinzip ja nicht er- sondern dem (von ihm als Kirchenchorknabe erlernten) katholischen Führerprinzip nachempfunden hat. Der in "[S]ein[em] Kampf" betonte, "Gottes Werk" zu tun - wohl wahr, nicht umsonst waren selbst nationalsozialistische Schulbücher voller christlich-antisemitischer Texte, wenn auch weniger katholischer als vielmehr denen des Antisemiten Martin Luther, des ehemals katholischen Mönchs, der dann eine andere Sekte gründete. Soviel Ökumene ließen die Nazis dann doch zu. So also sieht es in Mixas Himmel etwa aus. In seiner Hölle demnach überwiegend Menschen bei klarem Verstand, Atheisten wie Georg Christoph Lichtenberg, Stephen Hawking, Nadine Gordimer, Stanislaw Lem, George Orwell, James Randi, Richard Strauss, Denis Diderot, Bertrand Russell, Paul Dirac, Richard Dawkins, John Malkovich, Douglas Adams, Isaac Asimov, Pier Paolo Pasolini, Woody Allen, Sigmund Freud, Stephen Jay Gould, Ayn Rand, Albert Camus, Noam Chomsky, William Golding, Percy Bysshe Shelley, Kurt Vonnegut, Simone de Beauvoir, Ludwig Büchner, Alan Turing, Luis Buñuel, Arthur Schopenhauer, Jodie Foster, Michail Gorbatschow, Richard Feynman und Barack Obama, Sr. Und daher ist eine Gesellschaft ohne Gotteswahn in der Tat eher die angenehme Hölle als ein Himmel voller Wahnsinniger. Vermutlich bestreitet Mixa tatsächlich in Leuchter-Manier sogar das Reichskonkordat, den Staatskirchenvertrag, den bereits 1933 die beiden Führer (der römisch-katholischen Kirche und des Deutschen Reichs) besiegelten. Wer bezeichnete das Christentum als "unerschütterliches Fundament des sittlichen und moralischen Lebens unseres Volkes"? Es war Adolf Hitler in seiner Regierungserklärung vom 23. März 1933 - lange vor seinem Glaubensbruder Mixa. Nicht recht hat Mixa allerdings, wenn er unterstellt, Atheisten würden "Gott leugnen oder bekämpfen". Denn das ist unmöglich. Es gibt Mixas Gott so wenig wie Drachen, Trolle, Engel, Hexen, Ghule, Meerjungfrauen, Zyklopen, Teufel oder kornkreisschaffende Aliens. Darauf hinzuweisen ist kein "leugnen" (von lügen), denn leugnen kann man nur Existierendes ("Es gab nie ein Reichskonkordat") oder Tatsachen ("Der Papst ist nicht katholisch"). Und bekämpft werden können sie allenfalls von ebenso mythischen Gestalten wie Siegfried oder Odysseus. Was bekämpft werden kann, was bekämpft werden muß, ist der allgegenwärtige religiöse Wahn. Doch ernsthaft betrachtet: Eine Gesellschaft ohne Gott ist tatsächlich "die Hölle auf Erden". Wir leben in einer Gesellschaft ohne Gott (ohne Jahwe, ohne Odin, ohne Anubis, ohne Poseidon), da Gott nicht existiert. Und ein Blick in eine Tageszeitung oder ein Geschichtsbuch zeigt, dies ist - Hölle als Bild für unerträgliches Leid und Qualen gesehen - die Hölle. Etwas, das Mixas Gott (der ja allmächtig und gut sein soll) verhindern würde, gäbe es ihn. Zumindest müßte er, um denen, die Gott damit entschuldigen, daß er nicht eingreift, um den "freien Willen" zu gewährleisten, den Wind aus dem Segeln zu nehmen, Opfern von Überschwemmungen und Erdbeben helfen, die nicht menschengemacht sind (darüberhinaus: was für ein Mensch oder Gott ist es, der einem Mord oder einer Vergewaltigung tatenlos zuschaut, obwohl er sie verhindern könnte, um den "freien Willen" des Täters nicht zu beeinträchtigen? Nichtgläubige würden wohl sagen: ein Monstrum). Stattdessen speist dieser Mixagott aktuell die italienischen Erdbebenopfer mit 500 Ostereiern ab, die er seinen Stellvertreter Ratzinger schicken läßt. Der freie Wille der qualgezüchteten, eingepferchten Hühner, die für diese Eier 500 Tage lang leiden mußten, interessiert diesen "menschlichen" Gott natürlich nicht. Vielleicht sollte Mixa einmal einen Blick in das angebliche Wort seines Schlächtergottes werfen, eine bluttriefende Bibel. Denn in dieser "Heiligen Schrift" werden (von Mixas Gott) Massenmorde ebenso begangen wie angeordnet. Und von Mixas Gesinnungsgenossen gern durchgeführt - bekanntestes, aber bei weitem nicht einziges Beispiel: Das biblische Hexentötungsgebot, Ex 22: 17, "Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen". "Ohne Gott ist alles erlaubt", zitierte der Oberhirte in seiner Osterpredigt Fjodor Dostojewski - mit anderen Worten, Dostojewski und Mixa leben gleichermaßen keinerlei verantwortungsvolle Ethik, sondern morden nur deshalb nicht, weil es verboten ist. Ethisch denkende und handelnde Atheisten dagegen morden deshalb nicht, weil es falsch ist. Und das zeigt den wesentlichen Unterschied zwischen gefährlichen Irren (die jederzeit, wenn es ihnen, wie sie in ihrem Wahn glauben, Gott befiehlt, morden) und Menschen, die frei von solchen Psychosen sind. Zwar gibt es - unter Gläubigen wie unter Atheisten - andere Mordmotive, religiöse Mordmotive aber, etwa von "Jesus" laut Neuem Testament bestätigte Gebote, sind nuneinmal den Gläubigen vorbehalten - niemand mordet, weil Nichtgott es so will. Gläubige wie der Serienmörder Bible John oder Charles Manson ebenso wie unzählige Päpste sind dagegen nur durch Zwang davon abzuhalten, zu morden oder andere zum Morden zu bringen. "Aggressiv" ist es laut Militär(!)bischof Mixa also, wenn Atheisten sich nicht länger demütig ducken vor geisteskranken Gottgläubigen, sondern sich antitheistisch engagieren, Fakten verbreiten im Angesicht des Wahns? Eine eigenartige Definition von "Aggression" (wie sie übrigens auch unter Leuten verbreitet ist, die gern nichtmenschliche Tiere ermorden, um ihre Leichen oder Drüsensekrete zu fressen und während sie im Blut ihrer Opfer waten, Veganern, die das kritisieren, vorwerfen, aggressiv zu sein). Antitheismus dagegen ist notwendig, ein ethischer Imperativ. Wegen gefährlichen goebbelsschen Hetzern wie Mixa, der Kinder mit kreationistischem Wahn im Biologieunterricht verblenden will (auch wenn Claudia Roth ihn als "durchgeknallten Oberfundi" verharmlost), vor allem aber wegen der Masse der Mitläufer. Trotz des erfreulichen gesellschaftlichen Trends weg vom Wahn. Pikanterweise unterstellt Mixa ja nicht nur Atheisten oder gar nur Antitheisten "Unmenschlichkeit", vielmehr sagte er, ohne christlichen Glauben gebe es dauerhaft keine wahre Menschlichkeit. Womit er den Großteil der Menschheit - die, die der biologischen Bezeichnung homo sapiens gerecht werden ebenso wie Milliarden Moslems, Hindus, Buddhisten und von anderen religiösen Wahnvorstellungen befallenen - etikettiert. Einschließlich übrigens Juden, die er damit zu Unter-, pardon, Unmenschen erklärt - an wen erinnert uns das nur? Wenn es, wie Mixa behauptet, "unmenschlich" ist, nicht an virulenten Wahnvorstellungen zu leiden, dann sollte jeder mit Vergnügen "unmenschlich" sein - in dieser Gesellschaft ohne Drachen. Mittwoch, 4. März 2009Weltgebetstag 2009
Gott will Dein Geld
(Pressemitteilung 4. März 2009) Am 6. März ist Weltgebetstag. "Lasset uns beten" bis "Amen" ("So sei es") - diese Zauberformeln verleihen sogenannten Gottesdiensten das Flair angestaubter Jahrmarktsbudenshows löffelverbiegender Magier. Es wundert, daß noch kein hostienschwingender Priester als The Next Uri Geller aufgetreten ist, denn viel peinlicher als simpelste und durchschaubare Gedankenlese- und Kartentricks ist die Transsubstantiation, die wundersame Wandlung von getrockneter Mehlpampe und alkoholisch vergorenem Traubenssaft in Leib und Blut eines Fünfzig-Prozent-Gotts namens Jesus, die die christlichen "Mystifier" in jeder Messe vorführen, auch nicht (tatsächlich spricht vieles dafür, daß "Hokuspokus" von dem diese Wandlung einleitenden bekannten christlichen Zauberspruch "hoc est enim corpus meum", "denn dies ist mein Leib", stammt). Dennoch - oder gerade deswegen - fallen die Massen darauf herein. Kaum einer fragt sich, was geschieht, wenn nicht nur sie, sondern auch die Fans der gegnerischen Mannschaft für den Sieg beten. Immerhin, Beten kann die Genesung Kranker beschleunigen, darauf deuten wissenschaftliche Untersuchungen hin. Dabei ist es, wie diese Studien zeigen, gleich, ob zu einem Gott namens Jahwe oder Allah, zu Satan oder Micky Maus gebetet wird (was kein Wunder ist, da diese allesamt die wesentliche Eigenschaft gemein haben, nicht zu existieren und lediglich menschliche Phantasmagorien zu sein). Wer betet ist glücklicher - das sind Junkies, solange sie unter dem Einfluß von Drogen stehen, auch. Ist es Zufall, daß in Weihrauch der Cannabis-Wirkstoff THC enthalten ist, und die "Arbeit" im klösterlichen Motto "Ora et labora" ("Bete und arbeite") häufig im Bierbrauen besteht? Dabei ist das, was die Besucher der weihnachtlichen "Christmette" oder die woodstockesken Katholikenmassen auf dem Petersplatz bei der päpstlichen Gebetsformel zum Sündenablaß "Urbi et Orbi" und eben auch die Weltgebetstagsbetenden tun, ganz und gar unchristlich, denn laut ihrer eigenen "Heiligen Schrift" sagte Jesus "Christus": "Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten. Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen." (Mt 6:5-7, Lut84) Der ökumenische "Weltgebetstag der Frauen" findet jeweils am ersten Freitag im März statt. Gebetet wird, obwohl die "Gottesdienste" von Frauen gestaltet und die Männer hierbei nur mitbetende Randfiguren sind, jedoch nicht zu Artemis, Ischtar, Discordia, Maat, Bastet, Tzitzmitl, Nisaba, Kali, Freya, Malina, der Zahnfee oder Schlumpfine, sondern zu dem männlichen Christengott JHWH alias Jahwe alias Jehova. Vor allem aber nicht im stillen Kämmerlein, denn so ließe sich das eigentliche Ziel nicht erreichen: die "Kollekte", der Ablaßhandel, durch den die Gläubigen sich ihr Seelenheil erkaufen, brachte beispielsweise im vergangenen Jahr über drei Millionen Euro ein (alle bisherigen Weltgebetstagskollekten über 52 Millionen Euro). Davon wird natürlich das "Komitee" finanziert, "die Erfüllung der Aufgaben des Komitees und [...] die Arbeit der Geschäftsstelle sowie [der] Beitrag an das Internationale Weltgebetstagskomitee". Der Rest der Kollektengelder wird für "Projekte" in "Afrika, Asien, Lateinamerika, im Pazifik und in Osteuropa" verwendet, in diesem Jahr unter dem Motto "In Christus sind wir viele Glieder, aber ein Leib" vor allem in Papua-Neuguinea, u.a. über die dortige YWCA (Young Women’s Christian Association). Projekte, "die von Frauen selbstverantwortlich durchgeführt werden, die Lebenssituation von Frauen verbessern und ihre Position in Kirche und Gesellschaft stärken". Lateinamerika: "In unserem Zentrum können wir jetzt miteinander beten, lernen und feiern." Asien: "Wir bilden mit den Mädchen eine Gemeinschaft, die mit Geduld, sehr viel Liebe und Gottes Hilfe die Heilung der Körper und Seelen bewirkt." Europa: "Wir wollten unseren lutherischen Schwestern und Brüdern aus anderen Ländern der Welt zeigen, dass es immer noch Theologinnen in Lettland gibt und dass wir keine Angst davor haben, über das Thema Frauenordination in Lettland zu diskutieren." (Alle Zitate vom deutschen Weltgebetstagskomitee.) - Sprich, der Weltgebetstag dient der christlichen Missionierung unter dem Deckmantel von Brunnenbohren und Ziegenzüchten, vielleicht nicht gar so blutig wie andere Missionsarbeit, aber nicht minder gefährlich, was die Verbreitung virulenter Meme betrifft. Wobei sich unvoreingenommene Betrachter natürlich fragen, weshalb Christen Spendengelder sammeln müssen. Wozu braucht ein allmächtiger Gott ihr Geld? Können sie nicht einfach für ein Gedeihen der Vegetation in der Sahelzone beten (wenn ihr Gott schon nicht von allein auf die Idee kommt, es dort regnen zu lassen)? Moslems beten gar - ohne sich am Weltgebetstag zu beteiligen - regelmäßig fünf mal am Tag. Dennoch scheinen auch viele von ihnen, so wie die Christen in Kreuzzügen, Conquista, Inquisition oder bei christlichem Völkermord beispielsweise an den Guanchen auf den Kanaren, auf Feuer und Schwert zu setzen. Dabei gibt es heutzutage doch ganz andere Mittel: Gebetsteppich, Klagemauer, Gebetsmühle und Rosenkranz im Zentrum einer Casting-Show, wie wäre das? Aus Anlaß des diesjährigen Weltgebetstags ruft antitheismus.de dazu auf, zu beten - zu Jehova oder irgendeinem anderen Gott. Dafür zu beten, daß die Gläubigen weltweit endlich zur Vernunft kommen und Atheisten werden. Gott, gäbe es ihn, säße in der Zwickmühle: erhörte er das Gebet nicht, zeigte er damit, daß Gebete doch nicht wirklich besser oder schlechter funktionieren als Voodoo oder Regentänze. Täte er es, hätten wir eine bessere Welt ohne Religionskriege, Kinderindoktrination, Selbstmordattentäter, Tendenzschutz, Wissenschaftsfeindlichkeit, Zeitverschwendung durch Gebete - er allerdings hätte keine Untertanen mehr. Freitag, 13. Februar 2009Darwintag 2009Montag, 9. Februar 2009Darwin-Tag im Darwin-Jahr
Pressemitteilung (9. Februar 2009)
2009 ist Darwin-Jahr. Am Darwin-Tag, dem 12. Februar, wäre Darwins 200. Geburtstag gewesen, und vor 150 Jahren erschien sein (r)evolutionäres Werk "On the Origin of Species" (dt. "Die Entstehung der Arten"). Aus diesem Anlaß ruft antitheismus.de, die Seite gegen religiösen Wahn, dazu auf, vermehrt Darwin-Fische zu verbreiten, sei es auf Plakaten, T-Shirts, Aufklebern, Kreidezeichnungen, als Graffito usw. "Der von Darwin gelegte Grundstein der Evolutionstheorie und damit des zentralen Begriffs der modernen Biologie hat dem Glauben, und nicht nur in christlich-kreationistischer Ausprägung, wohl weit mehr geschadet", so Achim Stößer von antitheismus.de, "als etwa ein Papst Ratzinger alias Benedikt XVI. es tut, wenn er Harry Potter verteufelt oder einen Bischof, der den Zweck der Gaskammern in KZs leugnet, mit offenen Armen wieder in der katholischen Kirche willkommen heißt, mehr als die antisemitischen Pamphlete Martin Luthers, der Pulk pädosexueller Priester, evangelikale Homosexuellenhetze, christliche Bomben in Belfast, enervierend-klinkenputzende Zeugen Jehovas, deren gefrorenes Lächeln zerläuft, wenn sie mit geeigneten Bibelzitaten konfrontiert werden und eingestehen müssen, daß sie Hexenverbrennung für durchaus angebracht halten." Da nützt es ihnen wenig, wenn moslemische Selbstmordattentäter den Christen gelegentlich den Rang ablaufen, was blutige Schlagzeilen angeht, oder ein buddhistischer Giftgasanschlag Tokio erschüttert, und ebenso wenig, wenn sie versuchen, Wissenschaft und Religion zu vereinbaren. Denn an den Fakten scheitert der Glaube, wo immer ein Funke Vernunft im finsteren geistigen Mittelalter leuchtet. Die Realität ist unvereinbar mit dem Gotteswahn (Richard Dawkins): Die Gestirne sind keine "Lichter am Himmelsgewölbe" (Gen 1:14-18), sondern ferne Sonnen und Planeten. Die Erde ist keine auf Säulen ruhende Scheibe (1.Sam 2,8), sondern annähernd ein Globus (lat. "Kugel"). Kaninchen sind keine Wiederkäuer, Fledermäuse keine Vögel (Lev 11). Epileptische Anfälle sind keine dämonische Besessenheit (Mk 5:13). Weder wurde Adam aus einem Lehmklumpen noch Eva aus seiner Rippe geschaffen (1 Mo 2:7-23), vielmehr sind Menschen nackte Affen (Desmond Morris), Primaten der Unterordnung Trockennasenaffen und der Teilordnung Altweltaffen, Säugetiere, die sich in durch Evolution mittels Mutation, durch natürliche Selektion und Gendrift aus Amöben entwickelt haben. Und wenn zentrale religiöse Lehren wie die der Genesis als unhaltbare Mythen erkannt werden, sind bald auch andere, einschließlich der Existenz von Drachen, Elfen, Trollen, Heinzelmännchen, Druden, Engeln, Einhörnern, Kobolden, Ogern, Werwölfen, Wichteln und eben Göttern als lächerliche Wahngebilde entlarvt, erweist sich Theismus als nichts weiter als eine Psychose. Bemerkenswerterweise spiegeln religiöse Sekten evolutionäre Vorgänge (Sekten bezeichnet Abspaltungen religiöser Gruppierungen, so etwa das Christentum als jüdische, Katholizismus als christliche, Protestantismus als katholische, Amisch oder Zwölf Stämme als protestantische Sekte usw.). Statt Genen mutieren hier Meme, diejenigen, die etwa an den Klippen der Wissenschaft ob ihrer offenkundigen Absurdität zerschellen, sterben mit der Zeit aus, stattdessen verbreiten sich andere, die nicht so leicht für Laien zu durchschauen sind. Verschiedene christliche Strömungen "lösen" beispielsweise das Theodizeeproblem (die Tatsache, daß ein allmächtiger und zugleich allwissender und guter Gott angesichts des Leids in der Welt nicht existieren kann), indem sie die - eigentlich allen Göttern der Juden, Christen, Moslems und Bahai eigene - Allmächtigkeit aus der Liste der jahweschen Superkräfte streichen oder als Reinkarnauten die Schuld Missetaten im früheren Leben zuweisen. Wo Kreationisten wahlweise durch die selbst auferlegte Blindheit oder aber über Saurierknochen stolpern, versuchen neo-kreationistische Vertreter des "Intelligent Design", wenigstens einem "Schöpfer" ein Hintertürchen offenzuhalten und dem Glauben ein pseudowissenschaftliches Deckmäntelchen zu verpassen, ungeachtet der Tatsache, daß es weder einen "Gott" braucht noch einen gibt, ob nun zum Schleudern von Blitzen oder zum Basteln eines ganzen Universums im Hobbykeller. Stößer ergänzt: "Die Sonne ist kein von Helios über den Himmel gelenkter Vierspänner, der Urknall keine göttliche Flatulenz, die Erde nicht die Insel des Dr. Moreau." "Die menschliche Existenz würde sich einem in höchstem Maß unwahrscheinlichen Zufall verdanken" antwortete 2008, also im 21. Jahrhundert, auf die Frage, was wäre, "wenn es Gott doch nicht gäbe" Robert Zollitsch, Erzbischof von Freiburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. "Hier stellt sich weniger die Frage, was wäre, wenn es Amun, Apoll, Astarte, Baal, Donar, Frigg, Hanuman, Hermes, Huitzilopochtli, Ixtab, Jahwe, Loki, Shiva, Teiwaz, Telipinu, Ususamamijuhu usw. 'nicht gäbe'", so Stößer, "sondern eher, ob dieser Erzbischof tatsächlich nicht begriffen hat, welche Rolle der Zufall in evolutionären Vorgängen spielt, oder ob es schlicht ein armseliger Versuch ist, die Evolutionstheorie zu diskreditieren." Der Mensch stammt (unter anderem) vom Fisch ab - das Fossil des evolutionären Bindeglieds zwischen Fischen und Landlebewesen wurde 2006 gefunden: Tiktaalik war ein Fisch mit Beinen. Ein Fisch-Symbol aus zwei Kreisbögen soll bereits den ersten Christen als Erkennungszeichen gedient haben, dies ist jedoch historisch nicht gesichert. Tatsache sind aber die Fische an Stoßstangen christlicher Autos. Dabei wird das Symbol häufig ergänzt durch die Inschrift "Jesus" oder "ΙΧΘΥΣ" (grch. "Fisch" und zugleich Akronym für "Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser"). In den 80ern aber tauchte der Darwin-Fisch auf. Seine Beine symbolisieren die Evolution, seine Inschrift lautete Darwin. Eine Variante, beschriftet mit "evolve", hielt einen Schraubenschlüssel in der Hand. Mittlerweile gibt es zahllose Abwandlungen: Leitwerke statt Beinen machen den Fisch zu einer mit "Science" beschrifteten Rakete, eine stilisierte Doppelhelix zusammen mit der Inschrift "DNA" steht wiederum für Evolution, eine fehlende Flosse und ein Bein auf dem Kopf verweist auf "Fehlkonstruktionen" der Evolution, um die "Intelligenz" des fiktiven "Designers" ad aburdum zu führen, wenige Striche machen aus dem Fisch (Russels) Teekanne, es gibt Haie und Gräten und jede Menge Konkurrenz: ein Fisch mit Fangzahn steht für Vampirismus, ein adipöser Fisch repäsentiert Buddha, Versetzen der unteren "Schwanzflosse" auf die gegenüberliegende Oberseite Yoda, ein fliegendes Spaghettimonster Pastafarismus, es gibt Ufos, Nessie, unsichtbare rosa Amphibien usw. Fotos von Darwin-Fisch-Aktionen zur Veröffentlichung auf antitheismus.de bitte an mail@antitheismus.de. Übrigens: aus Anlaß des Darwin-Jahrs können in den TV-Tipps von antitheismus.de mit einem Klick die Fernsehsendungen zum Thema Darwin angezeigt werden. Bei redaktioneller Verwendung wird ein Belegexemplar oder Hinweis erbeten. Fotos können in hoher Auflösung kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Diese Pressemitteilung ist zu finden unter http://antitheismus.de/archives/59-Darwin-Tag-im-Darwin-Jahr.html. Kontakt: http://antitheismus.de, c/o Achim Stößer, Berliner Str. 34, D-63619 Bad Orb, Tel. +49 6052 309788, mail@antitheismus.de Mittwoch, 19. November 2008
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Weltraummission: Mars - Diktatur
"Ist es nicht bedrückend, unter der Knute eines solchen Diktators zu leben?"
Pater Anselm war entsetzt, dass der Marsianer die Rolle des Papstes derart missverstehen konnte. Dienstag, 18. November 2008
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Weltraummission: Deimos - Mittelpunkt
"Der Ketzer hat behauptet, Deimos sei nicht der Mittelpunkt der Welt, alles drehe sich um den Mars."
Pater Anselm konnte die Probleme der Bewohner des Marsmonds Deimos zwar nachvollziehen, ihr Verhalten in diesem Fall jedoch nicht billigen. Montag, 17. November 2008
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Weltraummission: Deimos - Glanz
"Warum glänzt Deine Nase nicht? Jeder wahre Gläubige reibt täglich die Spitze mit Wubtierfett ein."
Pater Anselm konnte mit den religiösen Ritualen der Bewohner des Marsmonds Deimos wenig anfangen. Sonntag, 16. November 2008
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Weltraummission: Deimos - Gebete
"Beim gefälligen Beten müssen die Hände aneinander gerieben werden, bis der angebetete Gott sich in kleinen, schwarzen Röllchen manifestiert."
Nun wußte Pater Anselm endlich, warum das Händewaschen bei den gläubigen Bewohnern des Marsmonds Deimos als blasphemisch galt. |
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