Pressemitteilung
Anlässlich der Wintersonnenwende wird traditionell solarmythologisch der Geburtstag vieler (Halb-)Götter bzw. Gottessöhne (z.B. Mithras) gefeiert, so übernahmen etwa die Christen dessen Geburtstag, den
dies solis invicti, für ihren
Führergeburtstag am 25. Dezember. Gern wurden sie auch von einer Jungfrau geboren (z.B. Perseus, Sohn des Zeus und der Jungfrau Danaë).
So wird Jesus' Jungfrauengeburt in zwei Evangelien und auch im Koran beschrieben. In dem anonymen Evangelium, das gut ein halbes Jahrhundert nach Jesus' angeblichem Kurzzeittod geschrieben und später Matthäus angedichtet wurde, heißt es:
18 Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe sie zusammenkamen, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist. 19 Josef aber, ihr Mann, der fromm und gerecht war und sie nicht in Schande bringen wollte, gedachte, sie heimlich zu verlassen. 20 Als er noch so dachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist. 21 Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. 22 Das ist aber alles geschehen, auf dass erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Jesaja 7,14): 23 »Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns. 24 Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. 25 Und er erkannte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen Jesus. (Mt 1:18-25, Luther 2017)
Im ebenfalls anonymen und etwa zur gleichen Zeit entstandenen Lukasevangelium ist zu lesen:
26 Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, 27 zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria. 28 Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir! 29 Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das? 30 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden. 31 Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben. 32 Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, 33 und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben. 34 Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Manne weiß? 35 Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. 36 Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, sie, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei. 37 Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. (Lk 1:26-37, Luther 2017)
Im älteren Markusevangelium fehlt dieser Mythos noch. Der über ein halbes Jahrtausend später entstandene Koran (der Jesus als Propheten, jedoch, wenn auch durch göttliche Magie entstanden, nicht als Halbgott sieht) erzählt den Mythos wie folgt nach:
17 Sie [Maryam] nahm sich einen Vorhang vor ihnen. Da sandten Wir Unseren Geist zu ihr. Er stellte sich ihr als wohlgestaltetes menschliches Wesen dar. 18 Sie sagte: »Ich suche beim Allerbarmer Schutz vor dir, wenn du gottesfürchtig bist.« 19 Er [der »Geist«] sagte: »Ich bin nur der Gesandte deines Herrn, um dir einen lauteren Jungen zu schenken.« 20 Sie sagte: »Wie soll mir ein Junge gegeben werden, wo mich doch kein menschliches Wesen berührt hat und ich keine Hure bin.« 21 Er sagte: »So wird es sein. Dein Herr sagt: ‚Das ist Mir ein leichtes, und damit Wir ihn zu einem Zeichen für die Menschen und zu einer Barmherzigkeit von Uns machen‘.« [...] Sure 19:17-21
Dementsprechend heißt es im Apostolischen Glaubensbekenntnis:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, [...]
Kürzlich ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur
idea, dass tatsächlich fast jeder vierte erwachsene Deutsche an Jesus' Jungfrauengeburt glaubt, mehr als die Hälfte der Freikirchler, fast die Hälfte der Moslems, jeder dritte Katholik und gut jeder vierte Protestant. Deutlich weniger als die Hälfte zeigte sich in der Umfrage
zumindest bezüglich Jungfrauengeburt bei klarem Verstand.
Nun gibt es zwar Parthenogenese beispielsweise bei Fadenwürmern, Rüsselkäfern, vielen Milbenarten, einigen Spinnen und Krebsen, manchen Haien, Echsen, Schlangen und selten sogar bei Vögeln, bei Säugetieren wie den Menschen außerhalb eines Labors aber eher nicht. Parthenogenetische Menschen hätten als Klone der Mutter übrigens zwei X-Chromosomen und wären folglich biologisch weiblich, Jeschua (»Jesus«) demnach Transgender. Fakt ist: »Maria« war Jungfrau. So wie Supermans leibliche Mutter Kryptonierin war.
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