Pressemitteilung 27. Februar 2013
Am 1. März ist, so warnt die Website gegen religiösen Wahn,
antitheismus.de, wie an jedem ersten Freitag im März,
Weltgebetstag der Frauen. Männer bleiben hier außen vor.
Als Ertrag dieses Zweigs der
Bettelindustrie, der sogenannten "Kollekte", sind zweieinhalb bis drei Millionen Euro zu erwarten. Das Geld soll in diesem Jahr "Frauen mit Migrationshintergrund" (Männer mit Migrationshintergrund müssen sehen, wo sie bleiben) zugute kommen; sprich, in deren Missionierung investiert werden. Das biblische Motto lautet diesmal entsprechend: "Ich war fremd - ihr habt mich aufgenommen".
Unter den Talar gekehrt wird dabei der lächerliche Kontext, vor allem aber soll damit die generelle biblische Fremdenfeindlichkeit vertuscht werden.
Es handelt sich bei diesem Slogan um ein Zitat aus dem Matthäusevangelium. Dabei geht es um das "Weltgericht": "Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken." (Mt 25:31-33) Und zu eben jenen Schafen spricht "der König" daraufhin: "Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen." (Mt 25:34-35) Der Gedanke "Gutes" nur zu tun, wenn eine Belohnung - hier immerhin der Besitz des "Reichs" - winkt, respektive eine Strafe in Form ewiger Höllenqual für das Unterlassen droht, ist dem Christentum immanent: "Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!" (Mt 25:41)
Dabei geht die Gleichstellung der "Fremden" - etwa, "Der Fremde muss ebenso wie der Einheimische getötet werden, wenn er den Gottesnamen schmäht." (3 Mo 24:16) allerdings nicht allzu weit, z.B. bei der Entsorgung von Gammelfleisch, das für Ausländer allemal gut genug ist: "Ihr dürft keinerlei Aas essen. Du sollst es dem Fremden, der in euren Stadtbereichen Wohnrecht hat, zum Essen überlassen oder es einem Ausländer verkaufen. Denn du bist ein Volk, das dem Herrn, deinem Gott, heilig ist." (5 Mo 14:21) Fast prophetisch werden in göttlichen Warnungen NPD-Wahlplakate vorweggenommen: "Der Fremde, der in deiner Mitte wohnt, steigt immer höher nach oben, hoch über dich hinaus, und du steigst immer tiefer hinab [...] Er wird zum Kopf und du wirst zum Schwanz." (5 Mo 28:43f) "Ja, du hast dein Volk, das Haus Jakob, verstoßen; denn es ist voll von Zauberern und Wahrsagern wie das Volk der Philister und überflutet von Fremden." (Jes 2:6) Mischehen mit "fremden Frauen" sind ohnehin ein Frevel: "wir haben unserem Gott die Treue gebrochen; wir haben fremde Frauen aus der Bevölkerung des Landes geheiratet [...] So legt nun vor dem Herrn, dem Gott eurer Väter, ein Bekenntnis ab und tut, was er wünscht: Trennt euch von der Bevölkerung des Landes, insbesondere von den fremden Frauen! [...] Alle diese hatten fremde Frauen geheiratet; sie trennten sich nun von ihren Frauen, auch wenn sie von ihnen Kinder hatten." (Esr 10:2,11,44) "Und jetzt hört man von euch, dass ihr genau dieselbe Untat begeht und unserem Gott die Treue brecht, indem ihr fremde Frauen heiratet," (Neh 13:27), es folgt eine Ausweisung, und "So habe ich das Volk von allem gereinigt, was fremd war." (Neh 13:30) usw. Da bleibt nur: "Zahlt es den fremden Völkern heim!" (1 Mak 2:8) "Gegen einen Ausländer darfst du mit Zwang vorgehen." (5 Mo 15:3)
Wie schon in früheren Jahren zum Abschluss ein Gebetsvorschlag von
antitheismus.de: am Weltgebetstag könnten die Frauen aus aktuellem Anlass darum beten, der römische Despot möge diesmal eine der ihren werden. Schließlich haben erst kürzlich katholische Bischöfe verkündet, mehr Frauen für Führungs- und Leitungspositionen gewinnen zu wollen. Wie zahlreiche historische Beispiele - Kleopatra VII., Wu Zetian, Irene Palaiologina, Keo Phim Fa, Elisabeth I., Caterina de’ Medici, Amalaswintha, Margaret Thatcher, Angela Merkel und viele andere zeigen, wird unter Frauenherrschaft ohnehin alles besser, und es ist schon eine ganze Weile her, dass zumindest die Mätressen der Päpste die Geschicke und die Politik des Vatikan bestimmten. Wenn Gott ihr Gebet erhört - und wer würde glauben, dass er das nicht tut? - wird es also bald heißen: "
Annuntio vobis gaudium magnum: habemus Mammam."
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