Wes' Brot ich ess' ...
(Pressemitteilung 2. März 2011)
Am kommenden Freitag ist wie an jedem ersten Freitag im März
Weltgebetstag. Weltgebetstag der weiblichen Hälfte der Menschheit zumindest, genauer: eines Teils der Menschheit, der einem der biblischen Götter anhängt.
Zweck ist natürlich zunächst das
Sammeln von Spenden, in diesem Jahr unter dem Motto "Wie viele Brote habt ihr?" in Anspielung auf das Märchen von der wundersamen
Speisung der fünftausend "Männer, ohne Frauen und Kinder" (Mt 14:21) mit "fünf Brote[n] und die zwei Fische[n]" (Mt 14:19) und unter Verdrängung der Tatsache, dass ihr Gott heute alle paar Sekunden ein Kind verhungern lässt, obwohl es ihm ein Leichtes wäre (gäbe es ihn), das mit solchen Zaubertricks zu verhindern. Aber da beten die Hungernden wohl nicht eindringlich genug im "Vaterunser" um ihr "tägliches Brot", so dass dieses Gebet unerhört bleibt. Zynisch, wenn die im Reichtum schwelgenden und zugleich
bettelnden Kirchen dann tönen, "der Mensch lebt nicht vom Brot allein" (5 Mo 8:3 u.a.).
Doch wie bei dem Werbeslogan "Brot für die Welt" der gleichnamigen evangelischen Spendensammelorganisation geht es dabei nicht um Kohlehydrate und auch nur vordergründig um modernen Ablasshandel. Nicht umsonst heißt es, "Wes' Brot ich ess', des' Lied ich sing'", des' Kirchenlied, genauer gesagt. Denn eigentlicher Zweck ist die Verbreitung religiösen Wahnsinns durch das Vortäuschen von Hilfsbereitschaft, was nicht besser wird, wenn tatsächlich das eine oder andere Brot gegessen oder eine Autobahn gebaut wird. Wer, wie etwa viele Menschen im diesjährigen Weltgebetstags-"Partnerland" Chile durch Naturkatastrophen etc. am Boden liegt, ist natürlich besonders anfällig für solche Trickbetrüger, denn in der Not schmeckt jedes Brot.
"Um so bedauerlicher, dass die Medien die kirchlichen Ankündigungen zum sogenannten Weltgebetstag völlig unkritisch nachbeten", so Achim Stößer von
antiheismus.de, der Seite gegen religiösen Wahn. "Das Heimtückische dabei ist, dass der eigentliche Zweck in der Missionierung derer liegt, die 'arm im Geiste' (Mt 5:3) sind - oder sollte es heißen: 'dumm wie Brot'? Denn Gebete helfen ebenso gegen Krankheit wie jedes andere Placebo, sie verändern die Welt wie ein Regentanz die Dürre: was die Gläubigen in Wahrheit benutzen, um ihre Lügen zu verbreiten, ist Geld."
[2301 Anschläge. Bei redaktioneller Verwendung wird ein Belegexemplar oder Hinweis erbeten. Diese Pressemitteilung ist zu finden unter http://antitheismus.de/archives/193-Weltgebetstag-2011.html .]
Kontakt: http://antitheismus.de, c/o Achim Stößer, Berliner Str. 34, D-63619 Bad Orb, Tel. +49 6052 309788, mail@antitheismus.de