(Pressemitteilung, 29. Februar 2012)
Gemütliches Beisammensein für Menschenrechte?
Am kommenden Freitag ist, wie an jedem ersten Freitag im März,
Weltgebetstag (der Frauen - einen Weltgebetstag der Männer gibt es bislang nicht). Christinnen "aller Konfessionen" werden an diesem Tag wieder ganz besonders eklatant gegen Jesus' Anweisungen, wie dessen Erfinder sie im "Neuen Testament" niedergeschrieben haben, verstoßen: "Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu;" (Mt 6:5-6, EU). Statt andere damit zu verschonen, werden sie ihre abstrusen Rituale öffentlich zelebrieren; Männer dürfen offiziell auch "mitbeten" (Moslems etc. allerdings nicht).
Zweck des Ganzen ist zum einen das Sammeln von Spenden: 2011 allein in Deutschland über drei Millionen Euro - also rund drei Euro pro Teilnehmer. Zum Vergleich: der letzte Papstbesuch in Deutschland kostete 23,3 Millionen Euro (nicht gerechnet die vielen Millionen, die die Steuerzahler aufbringen mussten), die kirchlichen Entschädigungszahlungen für von Priestern, Nonnen usw. missbrauchte Kinder belaufen sich allein in den USA auf rund zwei Milliarden US-Dollar (nicht gerechnet unter der Hand gezahlte Schweigegelder). Vor allem dient die Veranstaltung aber natürlich der Propaganda, zumal die Medien nahezu ausschließlich völlig unkritisch darüber berichten und so den Eindruck erwecken, dies sei etwas Positives. Ginge es den Gläubigen nicht um die Propaganda, würden sie ja beherzigen, was der genannte Evangelist kurz zuvor "Jesus" in den Mund legte: "Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; [...] Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. [...]. Dein Almosen soll verborgen bleiben [...]." (
Mt 6: 1-4, EU) Stattdessen posaunen sie ihre vermeintliche "Wohltätigkeit" bei jeder sich bietenden Gelegenheit vor sich her, an diesem Weltgebetstag ausgerechnet unter dem Motto "Steht auf für Gerechtigkeit". Also nichts mit "Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen".
Als Hauptspendensenke wird in diesem Jahr Malaysia hervorgehoben, insbesondere die Organisation "Tenaganita" (was, je nach Ausrichtung des Autors, mal mit "Frauenstärke", mal mit "Frauenpower" übersetzt wird). Malaysia hat christliche Mission wohl besonders nötig, da nicht einmal jeder zehnte Einwohner Christ ist (sechs von zehn sind Moslems, jeder fünfte Buddhist). Die Website dieser Organisation enthält keinerlei Informationen, sie wird "gewartet" (angeblich noch etwa zwei Wochen) und verweist auf ihre Facebook-Seite. Internetarchiven ist zu entnehmen, dass wohl zuletzt 2009 etwas Neues auf der eigentlichen Website zu finden war. Vor allem aber gibt es am Weltgebetstag für die malaysischen "Hausangestellten", "300000 Frauen und Mädchen", eine
Unterschriftsliste an die Regierung, um ihre "Situation zu verbessern".
Diversen Pressevorankündigungen ist zu entnehmen, dass dem gemeinsamen Gebet ein "gemütliches Beisammensein" folgen soll, dabei wird heuchlerisch kundgetan, sie wollten sich "einmischen, wenn Menschenrechte missachtet werden".
Dagegen kann ja nun eigentlich kein anständiger Mensch etwas haben (auch wenn die Allgemeine Erklärung der
Menschenrechte absurderweise die sogenannte "Religionsfreiheit" beinhaltet, die primär nicht etwa das Recht, frei zu sein von religiösem Terror, sondern das Zelebrieren von Kulthandlungen immanent menschenrechtsverletzender Religionen meint). Tatsächliche Menschenrechte (also das Gros dessen, was in dieser Erklärung aufgeführt wird) sind eindeutig gutzuheißen.
Daher schließt sich antitheismus.de
wieder einmal dem Motto des Weltgebetstags an: Steht auf für Menschenrechte - empört euch gegen die Scharia, gegen den Vatikan (der als einziger europäischer Staat neben Weißrussland die Europäische Menschenrechtskonvention nicht unterzeichnet und ratifiziert hat, was nicht wundert, da diese beiden Staaten die letzten Diktaturen Europas sind und vor allem die Gebote "Gottes", wie sie in jeder Bibel nachzulesen sind, gegen nahezu alle Artikel der Menschenrechtskonvention verstoßen), gegen mörderische Fatwas, gegen Kriege (auch und gerade die religionsbedingten), gegen Kindesmissbrauch (gegen die Täter und gegen die anderen Kleriker, die sie deckten und unterstützen), gegen faschistoide Denkmuster (wie etwa christliche),
Diskriminierung von Homosexuellen usw. Gegen Menschen, die gewaltverherrlichende
Hetzschriften voller Mordgebote, beispielsweise Bibeln, verbreiten. Ein bluttriefendes Buch, das vor Haß sprüht und gegen das
Mein Kampf fast harmlos wirkt, auch wenn Hitler darin ebenfalls seinen religiösen Wahn präsentierte, u.a. dazu aufrief,
"Gottes Willen [zu] erfülle[n] und Gottes Werk nicht [zu] schänden", Kinder zu indoktrinieren, damit diese den "allmächtige[n] Gott" auffordern, "dereinst unsere Waffen" zu "segne[n]" etc. Dieser Hinweis allein wird selbstredend Empörung hervorrufen - bei solchen, die keines dieser Machwerke je gelesen haben, sondern sie nur vom Hörensagen oder manipulativ ausgesuchten Zitaten kennen, und denen, die realitätsfeindliche Mythen darüber verbreiten.
Wo anders als im Gebet, dem "Sprechen" zu einem Hirngespinst, zeigt sich so deutlich, dass
Theismus eine Psychose ist?
Da möchte man den Weltgebetstagsbetern zurufen: "Wenn Ihr in der Kirche sitzt und betet, dann steht auf für Menschenrechte - steht auf und geht. Kehrt dieser größten Verbrecherorganisation der Menschheitsgeschichte den Rücken." Doch das wäre wohl zu viel erwartet an Ethik und Vernunft; von den Tätern ohnehin, aber auch von der tumben Masse der Mitläufer, die ihnen den Weg ebnen.
[5920 Anschläge. Bei redaktioneller Verwendung wird ein Belegexemplar oder Hinweis erbeten. Fotos können in hoher Auflösung kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Diese Pressemitteilung ist mit Foto und weiterführenden Links zu finden unter http://antitheismus.de/archives/198-Weltgebetstag-2012.html .]
Kontakt: http://antitheismus.de, c/o Achim Stößer, Berliner Str. 34, D-63619 Bad Orb, Tel. +49 6052 309788, mail@antitheismus.de