Pater Anselm nahm an, dass die Erdkolonisten, die nach dem Krieg den Marsmond Phobos besiedelt hatten, anfangs wohl noch auf gewisse Probleme beim Klonen gestoßen waren.
"... und entschloss mich, mein Leben dem Jazz zu widmen."
Als er dann durch die Raum-Zeit-Spalte aus dem Spiegeluniversum zurück kam, haderte Pater Anselm mit sich, ob er nicht doch eine Musikkarriere hätte einschlagen sollen.
"Oh, da haben wir wohl den falschen Zeitstrudel erwischt, ich wollte eigentlich meinen verstorbenen Vater treffen, deinen Sohn, um ihm meine Frau vorzustellen."
Zwar freute sich Pater Anselm, dass sein Enkel ebenfalls Priester auf Weltraummission war wie er selbst, es missfiel ihm jedeoch, zu erfahren, dass er verheiratet war.
"Vater, ich muss gleich wieder zurück, ich wollte dir nur dringend raten, zeitnah die hölzernen Schiffsaußenwände mit Stahl zu verkleiden."
Nachdem aus dem Zeitstrudel ein Raumschiff aufgetaucht war, das bis auf einige Zusatzmodule wie da Vincis aussah, war Pater Anselm doch mehr als überrascht, seinem längst erwachsene Sohn zu begegnen.
"Ohne Zweifel eine Bauchhöhlenschwangerschaft. Du sagst, du seist im Raumschiff der Grauen bewußtlos geworden und erst Stunden später in deinem wieder erwacht?"
Als er erfuhr, dass ein Besatzungsmitglied guter Hoffnung war, hatte Pater Ansielm nicht damit gerechnet, dass er selbst es sein könnte.
"Gott sendet uns seine Boten, um Botschaften im Getreide zu hinterlassen - leider verstehen wir sie nicht."
Pater Anselm gelang es, den Bewohnern des Marsmonds Deimos diesen absurden Aberglauben bezüglich der Kornkreise auszutreiben, so dass sie ihre Felder bald unter der Mondoberfläche anlegten.
"Wie kann dein Gott »den Menschen als sein Abbild«, »als Mann und Frau« geschaffen haben, wenn Männer und Frauen auch bei euch so unterschiedlich aussehen?"
Die Bibelauslegungen der Marsianer frustrierten Pater Anselm zunehmend.
1.Mose 1 (EU)
26 Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land. 27 Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. 28 Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.
"Das ist bäh!"
Pater Anselm stellte fest, dass sich auf Pluto, anders als auf der Erde, nicht einmal Kleinkinder auf das Wunder des Glaubens einließen, obwohl sie so menschenähnlich aussahen.
"Natürlich ist die Psyche vom Körper unabhängig - das Bewußtsein sitzt im Gehirn."
Pater Anselm ahnte, dass es nicht einfach werden würde, den Weganern das Konzept der unsterblichen Seele begreiflich zu machen.
"Denk Dir, sein Gott eschien ihm als brennender Dornbusch ..."
Pater Anselm wurde das Gefühl nicht los, dass die Formwandler auf dem Saturnmond Mimas etwas zu verbergen hatten, da sie sich ihm offenbar nicht in ihrer wahren Gestalt zeigten.
2.Mose 3 (EU)
1 Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. 2 Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht. 3 Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht? 4 Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 5 Der Herr sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. 6 Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. 7 Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid. 8 Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. 9 Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken. 10 Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus! 11 Mose antwortete Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte? 12 Gott aber sagte: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt und als Zeichen dafür soll dir dienen: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg verehren. 13 Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen? 14 Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der «Ich-bin-da». Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der «Ich-bin-da» hat mich zu euch gesandt. 15 Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich nennen in allen Generationen. 16 Geh, versammle die Ältesten Israels und sag ihnen: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, ist mir erschienen und hat mir gesagt: Ich habe sorgsam auf euch geachtet und habe gesehen, was man euch in Ägypten antut. 17 Darum habe ich beschlossen, euch aus dem Elend Ägyptens hinaufzuführen in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen. 18 Wenn sie auf dich hören, so geh mit den Ältesten Israels zum König von Ägypten; sagt ihm: Jahwe, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet. Und jetzt wollen wir drei Tagesmärsche weit in die Wüste ziehen und Jahwe, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen. 19 Ich weiß, dass euch der König von Ägypten nicht ziehen lässt, es sei denn, er würde von starker Hand dazu gezwungen. 20 Erst wenn ich meine Hand ausstrecke und Ägypten niederschlage mit allen meinen Wundern, die ich in seiner Mitte vollbringe, wird er euch ziehen lassen. 21 Dann werde ich die Ägypter zugunsten dieses Volkes umstimmen, und wenn ihr wegzieht, werdet ihr nicht mit leeren Händen gehen. 22 Jede Frau kann von ihrer Nachbarin oder Hausgenossin silberne und goldene Geräte und Kleider verlangen. Übergebt sie euren Söhnen und Töchtern und plündert so die Ägypter aus!
"Wenn sie wenigstens etwas Sinnvolles anzubieten hätten, aber ihre Waschmittel, Parfums und Fertiggerichte brauchen wir wirklich nicht, auch wenn ihre Schriftzeichen recht ästhetisch sind."
Die Grauen waren den Marsianern unsympathisch, weil sie ständig die Getreidefelder verwüsteten, um Muster mit irgendwelchen Werbebotschaften zu hinterlassen.
"Nein, ich glaube nicht an irgendwelche Götter und leide auch sonst nicht an Wahnvorstellungen."
Die Bewohner des Pluto sahen fast aus wie Menschen, doch es waren die fürchterlichsten Ungeheuer, denen Pater Anselm bei seiner Weltraummission begegnete.
"Heißt das, wir müssen versuchen, mit dem ursprünglichen da Vinci-Antrieb zurück ins Jahr 1956 zu kommen?"
Pater Anselm erfuhr von dem irreparablen Schaden, den der Antiatom-Meiler, den sie hatten abwerfen müssen, weil nach Passieren des Zeitstrudels eine Kernschmelze drohte, 1908 im Tunguska-Gebiet erlitten hatte.
"Wer sind Sie? Und wie um alles in der Welt haben Sie dieses Gerät aktiviert?"
Erst als nicht Pius XII., sondern Pius X. ans Holophon ging, ahnte Pater Anselm, dass das Raumschiff in einen Zeitstrudel geraten war.
"Schaufelt Atome in den Meiler, was das Zeug hält! Schneller!"
Während Pater Anselm vergeblich versuchte, das Raumschiff aus dem Bereich des seltsamen Wirbels zu manövrieren, ahnte er noch nicht, was es war.
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