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Freitag, 24. Dezember 2010Alle Jahre widerlich
Alle Jahre wieder und wieder wird der fiktive Geburtstag des nicht minder fiktiven Halbgotts Jesus nicht nur zelebriert, sondern allen, die nicht schnell genug auf den Weihnachtsbäumen sind, oktroyiert.
Wie gewohnt bieten diverse Schmierblättchen den (Ver-)Führern christlicher Sekten ein Forum. Ein Beispiel die aktuelle Ausgabe des Gelnhäuser Boten. Paritätisch teilen sich die gesamte Titelseite Prof. Dr. Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, und sein Gesinnungsgenosse von der Konkurrenzsekte, Heinz Josef Algermissn, Bischof von Fulda. Hein fabuliert über Träume, um abrupt zu behaupten, "Jesus, Sohn Gottes, der Heiland dieser Welt" sei "als Mensch im Stall zu Bethlehem geboren" worden (war es nicht Batman, Sohn Waynes, der Rächer der Nacht, der als Milliardär im Herrenhaus bei Gotham geboren wurde?). Eben jenen Stall zeigt die Fotodokumentation der Gelnhäuser Boten. Algermissen widerspricht: Er berichtet von seiner Reise nach Bethlehem, "hinab in die Tiefe einer Höhle, einer Grotte [...] Hier wurde der Jungfrau Maria Jesus Christus geboren". Ohne Schamgefühl schildert er, dass hier "Päpste und Kaiser, Könige und Fürsten, die Kreuzfahrer, Pilger [...] die Stelle berührt [haben] wo der Herr der Welt als Kind gelegen" habe. Nun, nicht gar so widersprüchlich, durchaus denkbar, dass damals "Vieh" auch in einer solchen "Grotte" gefangengehalten wurde. Und so zitiert er wenig später das Lied "Gott ist geboren als ein Kind im Stalle. Kommt[,] lasset uns anbeten...". Nach einem Seitenhieb auf "autonome Menschen", die "selbstbewusst und selbstbestimmt" sein wollen (im Gegensatz zu denen, die sich freiwillig vor der Knute ihres eingebildeten "Herrn" beugen?) schließt er, da sei es "gut zu wissen: Der Stern von Bethlehem hat sich vor zweitausend Jahren auf die Erde niedergelassen." Wenn das mal kein Ufo war. Ein paar Seiten weiter finden wir dann unter den Terminen der Zeugen Jehovas das "Bibelwort der Woche" der Pfarrerin Kerstin Berk aus der Kirchengemeinde Auf dem Berg: "Freut Euch, der Herr ist da!" Bar jeder Herrschaftskritik jubiliert sie: "Wenn sie diese Zeitung in der Hand halten, dann dauert es nicht mehr lange. Der Herr ist nahe!" Das erklärt einiges, etwa, warum er sich auch in diesem Jahr wieder millionenfacher unterlassener Hilfeleistung (oder sollte man sagen: Morde) schuldig gemacht hat an all den unschuldigen Kindlein, die er in Erdbeben oder Flutkatastrophen usw. sterben ließ: er war weg. So ein allgegenwärtiger Allmächtiger kann ja nicht überall sein; gut, dass das mal gesagt wurde. Vermutlich eine Weltraummission in eben jenem Ufo, in dem er vor zweitausend Jahren im heutigen Westjordanland gelandet ist. Alle Jahre. Widerlich. Donnerstag, 24. Dezember 2009Alle Jahre wieder und wieder
Auch in diesem Jahr strotzen (nicht nur, aber auch) die "amtlichen Bekanntmachungen" von Lokalblättchen vor religiöser Propaganda anläßlich des fiktiven Christenführergeburtstags. Wieder sind ganze (Titel-)Seiten der angeblich frohen Botschaft gewidmet (ohne einen Hauch der Erwähnung der brutalen Realität, wenn schon nicht bezüglich der Wahnvorstellungen, so doch wenigstens der historischen und gegenwärtigen Gemetzel).
So druckt etwa der "Gelnhäuser Bote" die Botschaft des Fuldaer Bischofs Heinz Josef Algermissen über seine angeblich gestaltwandelnde Gottheit ab, die wir schon seit Jahren kennen - ergänzt allerdings um ein Pamphlet seines Kollegen von der Konkurrenzsekte, Prof. Dr. Martin Hein, der lügt: Gott wird Mensch. Er wendet sich in Jesus der Welt und der Menschheit auf neue Weise zu: Liebe und Frieden sind seine Zeichen.Auch wenn er (wohl unfreiwillig) eingesteht, daß die "alte Weise" seines (Kriegs-)Gottes Jahwe eine blutige ist, so ist diese angeblich neue Weise - ihren eigenen Propagandaschriften, den sogenannten "Bibeln" zufolge - ebenfalls geprägt von Haß und Gewalt, einem "Jesus", der dazu aufruft, zum Schwert zu greifen. Dem Säugling in den Kitschkrippen sieht man das erstaunlicherweise überhaupt nicht an. Mittwoch, 4. März 2009Weltgebetstag 2009
Gott will Dein Geld
(Pressemitteilung 4. März 2009) Am 6. März ist Weltgebetstag. "Lasset uns beten" bis "Amen" ("So sei es") - diese Zauberformeln verleihen sogenannten Gottesdiensten das Flair angestaubter Jahrmarktsbudenshows löffelverbiegender Magier. Es wundert, daß noch kein hostienschwingender Priester als The Next Uri Geller aufgetreten ist, denn viel peinlicher als simpelste und durchschaubare Gedankenlese- und Kartentricks ist die Transsubstantiation, die wundersame Wandlung von getrockneter Mehlpampe und alkoholisch vergorenem Traubenssaft in Leib und Blut eines Fünfzig-Prozent-Gotts namens Jesus, die die christlichen "Mystifier" in jeder Messe vorführen, auch nicht (tatsächlich spricht vieles dafür, daß "Hokuspokus" von dem diese Wandlung einleitenden bekannten christlichen Zauberspruch "hoc est enim corpus meum", "denn dies ist mein Leib", stammt). Dennoch - oder gerade deswegen - fallen die Massen darauf herein. Kaum einer fragt sich, was geschieht, wenn nicht nur sie, sondern auch die Fans der gegnerischen Mannschaft für den Sieg beten. Immerhin, Beten kann die Genesung Kranker beschleunigen, darauf deuten wissenschaftliche Untersuchungen hin. Dabei ist es, wie diese Studien zeigen, gleich, ob zu einem Gott namens Jahwe oder Allah, zu Satan oder Micky Maus gebetet wird (was kein Wunder ist, da diese allesamt die wesentliche Eigenschaft gemein haben, nicht zu existieren und lediglich menschliche Phantasmagorien zu sein). Wer betet ist glücklicher - das sind Junkies, solange sie unter dem Einfluß von Drogen stehen, auch. Ist es Zufall, daß in Weihrauch der Cannabis-Wirkstoff THC enthalten ist, und die "Arbeit" im klösterlichen Motto "Ora et labora" ("Bete und arbeite") häufig im Bierbrauen besteht? Dabei ist das, was die Besucher der weihnachtlichen "Christmette" oder die woodstockesken Katholikenmassen auf dem Petersplatz bei der päpstlichen Gebetsformel zum Sündenablaß "Urbi et Orbi" und eben auch die Weltgebetstagsbetenden tun, ganz und gar unchristlich, denn laut ihrer eigenen "Heiligen Schrift" sagte Jesus "Christus": "Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten. Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen." (Mt 6:5-7, Lut84) Der ökumenische "Weltgebetstag der Frauen" findet jeweils am ersten Freitag im März statt. Gebetet wird, obwohl die "Gottesdienste" von Frauen gestaltet und die Männer hierbei nur mitbetende Randfiguren sind, jedoch nicht zu Artemis, Ischtar, Discordia, Maat, Bastet, Tzitzmitl, Nisaba, Kali, Freya, Malina, der Zahnfee oder Schlumpfine, sondern zu dem männlichen Christengott JHWH alias Jahwe alias Jehova. Vor allem aber nicht im stillen Kämmerlein, denn so ließe sich das eigentliche Ziel nicht erreichen: die "Kollekte", der Ablaßhandel, durch den die Gläubigen sich ihr Seelenheil erkaufen, brachte beispielsweise im vergangenen Jahr über drei Millionen Euro ein (alle bisherigen Weltgebetstagskollekten über 52 Millionen Euro). Davon wird natürlich das "Komitee" finanziert, "die Erfüllung der Aufgaben des Komitees und [...] die Arbeit der Geschäftsstelle sowie [der] Beitrag an das Internationale Weltgebetstagskomitee". Der Rest der Kollektengelder wird für "Projekte" in "Afrika, Asien, Lateinamerika, im Pazifik und in Osteuropa" verwendet, in diesem Jahr unter dem Motto "In Christus sind wir viele Glieder, aber ein Leib" vor allem in Papua-Neuguinea, u.a. über die dortige YWCA (Young Women’s Christian Association). Projekte, "die von Frauen selbstverantwortlich durchgeführt werden, die Lebenssituation von Frauen verbessern und ihre Position in Kirche und Gesellschaft stärken". Lateinamerika: "In unserem Zentrum können wir jetzt miteinander beten, lernen und feiern." Asien: "Wir bilden mit den Mädchen eine Gemeinschaft, die mit Geduld, sehr viel Liebe und Gottes Hilfe die Heilung der Körper und Seelen bewirkt." Europa: "Wir wollten unseren lutherischen Schwestern und Brüdern aus anderen Ländern der Welt zeigen, dass es immer noch Theologinnen in Lettland gibt und dass wir keine Angst davor haben, über das Thema Frauenordination in Lettland zu diskutieren." (Alle Zitate vom deutschen Weltgebetstagskomitee.) - Sprich, der Weltgebetstag dient der christlichen Missionierung unter dem Deckmantel von Brunnenbohren und Ziegenzüchten, vielleicht nicht gar so blutig wie andere Missionsarbeit, aber nicht minder gefährlich, was die Verbreitung virulenter Meme betrifft. Wobei sich unvoreingenommene Betrachter natürlich fragen, weshalb Christen Spendengelder sammeln müssen. Wozu braucht ein allmächtiger Gott ihr Geld? Können sie nicht einfach für ein Gedeihen der Vegetation in der Sahelzone beten (wenn ihr Gott schon nicht von allein auf die Idee kommt, es dort regnen zu lassen)? Moslems beten gar - ohne sich am Weltgebetstag zu beteiligen - regelmäßig fünf mal am Tag. Dennoch scheinen auch viele von ihnen, so wie die Christen in Kreuzzügen, Conquista, Inquisition oder bei christlichem Völkermord beispielsweise an den Guanchen auf den Kanaren, auf Feuer und Schwert zu setzen. Dabei gibt es heutzutage doch ganz andere Mittel: Gebetsteppich, Klagemauer, Gebetsmühle und Rosenkranz im Zentrum einer Casting-Show, wie wäre das? Aus Anlaß des diesjährigen Weltgebetstags ruft antitheismus.de dazu auf, zu beten - zu Jehova oder irgendeinem anderen Gott. Dafür zu beten, daß die Gläubigen weltweit endlich zur Vernunft kommen und Atheisten werden. Gott, gäbe es ihn, säße in der Zwickmühle: erhörte er das Gebet nicht, zeigte er damit, daß Gebete doch nicht wirklich besser oder schlechter funktionieren als Voodoo oder Regentänze. Täte er es, hätten wir eine bessere Welt ohne Religionskriege, Kinderindoktrination, Selbstmordattentäter, Tendenzschutz, Wissenschaftsfeindlichkeit, Zeitverschwendung durch Gebete - er allerdings hätte keine Untertanen mehr. Mittwoch, 5. November 2008
Geschrieben von Antitheismus-Redaktion
in Weltraummission
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Weltraummission: Pluto - Weihnachtsmann
"Gekreuzigt? Das tut doch weh ... armer Weihnachtsmann."
Pater Anselm versuchte vergeblich, dem offenbar leider nur äußerlich menschenähnlichen Kind auf dem Planeten Pluto zumindest die Grundlagen des wahren Glaubens zu vermitteln. Montag, 4. Juni 2007Gott ist an allem schuld
Gott ist, mangels Existenz, so wenig an "allem" schuld wie Osterhase und Christkind schuld sind an Legebatterien wegen des erhöhten Ei- bzw. Plätzchenkonsums im April und Dezember. Schuld sind vielmehr die Gläubigen (und die, die sie tolerieren). Zudem wird keiner behaupten, Religion sei beispielsweise für Erdbeben verantwortlich, Atheisten hier ein "alles" in den Mund zu legen, ist lediglich ein Diffamierungsversuch mittels Strohmannargument. Schuld sind die Theisten, ist der Theismus aber an vielem, nicht nur an Religionskriegen auch im 21. Jahrhundert.
Ähnlich unsinnig ist es, von atheistischer "Missionierung" (der Autor möge ein Wörterbuch konsultieren: missionieren bedeutet, einen Glauben zu verbreiten) oder gar "Kreuzzug"(!) zu sprechen, so als ob Atheismus eine Religion (also der Glaube an übernatürliche Mächte und deren kultische Verehrung, auch hier hilft ein Wörterbuch), als ob Veganismus Tierausbeutung, als ob Gesundheit nichts weiter als eine andere Art Krankheit wäre. In einer faschistisch beherrschten Gesellschaft genügt es nicht, selbst nicht faschistisch zu sein. Vielmehr ist es zwingend erforderlich, antifaschistisch zu sein. Ebenso ist es in einer rassistischen Gesellschaft zu wenig, selbst nicht rassistisch zu sein, sondern antirassistisch sein ethisch geboten. Analog zur Notwendigkeit von Antifaschismus, Antirassismus, Antisexismus, Antispeziesismus usw. - das ist angesichts der Parallelen kaum zu leugnen - reicht es also in dieser unserer theistisch dominierten Welt keinesfalls aus, nur atheistisch zu sein. Natürlich ist es besser, wenn jemand im stillen Kämmerlein sein atheistisches Süppchen kocht, statt sich selbst an religiösem Wahn zu beteiligen, doch Atheismus ist nicht genug: vielmehr ist es notwendig, gegen Theismus vorzugehen, Antitheismus ist für ethisch denkende und handelnde Menschen angesichts des real existierenden Theismus ein Muß, ein ethischer Imperativ. Denn die Folgen des Theismus sind und waren seit jeher verheerend, lokal wie global. Ob blutiger Bürgerkrieg zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland, "Gott" in der Grundgesetzpräambel, Kreuzzüge, Indoktrination von Kindern in der Schule, Conquista, Tendenzschutz, omnipräsente religiöse Folterszenen, Hexenverbrennungen oder schlicht das weihnachtliche Fernsehprogramm: es genügt nicht, nur für das Recht, nicht davon behelligt zu werden, zu kämpfen, für die Trennung von Staat und Kirche, gegen Auswüchse der Religion. Mindestforderung muß sein, daß alle von den Machenschaften der Gläubigen verschont bleiben. Wohlgemerkt bedeutet Antitheismus keine "Verfolgung" von Gläubigen (es ist wenig verwunderlich, daß Gläubige dies in der Regel bereits mit schlichtem Atheismus, also der Abwesenheit eines Glaubens an irgendwelche Götter assoziieren, ist die Diskriminierung "Andersgläubiger" religiösen Memen doch immanent). Vielmehr bedeutet Antitheismus Aufklärung über die Realität, sowohl naturwissenschaftlich wie politisch/historisch. So wie es erforderlich ist, Kinder, die an den Klapperstorch glauben, über die tatsächlichen Vorgänge aufzuklären, um ungewollte Schwangerschaften von Teenagern zu vermeiden, so wie sie irgendwann erfahren müssen, daß es keinen Weihnachtsmann gibt, so muß darüber informiert werden, daß es kein Gott ist, der Blitze schleudert oder ihnen auf welch wundersamem Umweg auch immer ihr tägliches Brot zur Verfügung stellt. Achim Stößer, http://antitheismus.de (unveröffentlichter Leserbrief zu "Gott ist an allem Schuld", Der Spiegel Nr. 22 / 26.5.07) Sonntag, 24. Dezember 2006Alle Jahre wieder
Wie zu Weihnachten üblich betet auch in diesem Jahr ein Großteil der Medien religiöse Propaganda nach. Wie schon im vergangenen Jahr - siehe Es weihnachtet sehr - stellt beispielsweise der Schlüchterner Bote dem Fuldaer Bischof gleich die gesamte Titelseite zur Verfügung.
Donnerstag, 22. Dezember 2005
Geschrieben von Antitheismus-Redaktion
in Artikel, Bilder, Presse
um
13:52
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Es weihnachtet sehr
Jahrezeitlich bedingt nimmt die religiöse Propaganda in Dorfblättchen groteske Ausmaße an. Nicht genug, daß das Fernsehprogramm vor Weihnachten voller Weihnachtsmannfilme ist, Häuser mit halblebensgroßen Plastiknikoläusen und Lichtern, die die Energieversorger frohlocken lassen, geschmückt sind: Der Schlüchterner Bote stellt dem Bischof von Fulda die gesamte Titelseite für religiöse Propaganda zur Verfügung. Darüberhinaus quillt auch der redaktionelle Teil von ähnlichem Unfug über: "Gott sprach: Es werde Licht ...", "Jeder dritte Mensch feiert den Geburtstag des Herrn".
Donnerstag, 4. März 2004Weltgebetstag 2004Albrecht Dürer, "Studie mit betenden Händen", 1503 (Ausschnitt) Pressemitteilung 4. März 2004 Samstag, 1. November 2003Antitheismus, ein ethischer Imperativ
Atheismus ist nicht genug
In einer faschistisch beherrschten Gesellschaft genügt es nicht, selbst nicht faschistisch zu sein. Vielmehr ist es zwingend erforderlich, antifaschistisch zu sein. Ebenso ist es in einer rassistischen Gesellschaft zu wenig, selbst nicht rassistisch zu sein, sondern antirassistisch sein ethisch geboten. Analog zur Notwendigkeit von Antifaschismus, Antirassismus, Antisexismus, Antispeziesismus usw. - das ist angesichts der Parallelen kaum zu leugnen - reicht es also in dieser unserer theistisch dominierten Welt keinesfalls aus, nur atheistisch zu sein. Natürlich ist es besser, wenn jemand im stillen Kämmerlein sein atheistisches Süppchen kocht, statt sich selbst an religiösem Wahn zu beteiligen, doch Atheismus ist nicht genug: vielmehr ist es notwendig, gegen Theismus vorzugehen, Antitheismus ist für ethisch denkende und handelnde Menschen angesichts des real existierenden Theismus ein Muß, ein ethischer Imperativ. Denn die Folgen des Theismus sind und waren seit jeher verheerend, lokal wie global. Ob blutiger Bürgerkrieg zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland, "Gott" in der Grundgesetzpräambel, Kreuzzüge, Indoktrination von Kindern in der Schule, Conquista, Tendenzschutz, omnipräsente religiöse Folterszenen, Hexenverbrennungen oder schlicht das weihnachtliche Fernsehprogramm: - es genügt nicht, nur für das Recht, nicht davon behelligt zu werden, zu kämpfen, für die Trennung von Staat und Kirche, gegen Auswüchse der Religion. Mindestforderung muß sein, daß alle von den Machenschaften der Gläubigen verschont bleiben. Aus rein pragmatischen Gründen befaßt sich diese Seite, antitheismus.de, primär mit den größeren Religionen, insbesondere mit den wesentlichen Ausprägungen des Christentums, schon aufgrund seiner Hegemonie in dem geographischen und sprachlichen Raum, in dem sie beheimatet ist. Dies bedeutet selbstverständlich nicht, daß andere Formen des Theismus weniger schädlich wären. Allerdings sind die Auswirkungen von vielen hier vergleichsweise gering, Anhänger des aztekischen Glaubens dürften kaum zu finden sein, so daß die Gefahr, daß jemand dem Sonnengott Menschenherzen darbringt, vernachlässigbar ist. Ebensowenig heißt dies, die Problematik nichttheistischer Religionen auszuklammern. Wohlgemerkt bedeutet Antitheismus keine "Verfolgung" von Gläubigen (es ist wenig verwunderlich, daß Gläubige dies in der Regel bereits mit schlichtem Atheismus, also der Abwesenheit eines Glaubens an irgendwelche Götter assoziieren, ist die Diskriminierung "Andersgläubiger" religiösen Memen doch immanent). Vielmehr bedeutet Antitheismus Aufklärung über die Realität, sowohl naturwissenschaftlich wie politisch/historisch. So wie es erforderlich ist, Kinder, die an den Klapperstorch glauben, über die tatsächlichen Vorgänge aufzuklären, um ungewollte Schwangerschaften von Teenagern zu vermeiden, so wie sie irgendwann erfahren müssen, daß es keinen Weihnachtsmann gibt, so muß darüber informiert werden, daß es kein Gott ist, der Blitze schleudert oder ihnen auf welch wundersamem Umweg auch immer ihr tägliches Brot zur Verfügung stellt.
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